Sanierung im Stellwerk Freilichtbühne – Behelfsmäßige Fernmeldeanlagen

Tragbare OB-Fernsprecher im Einsatz als behelfsmäßge Streckenfernsprecher während der Bauarbeiten im Stw. „Freilichtbühne“ (Fb)

Die Berliner Parkeisenbahn blickt seit dem Jahr 2016 auf eine mehr als 60jährige Geschichte zurück.

Über einen so langen Zeitraum gewachsene technische Anlagen müssen von Zeit zu Zeit überarbeitet werden.

Auch unser Stellwerk „Freilichtbühne“ war sichtbar in die Jahre gekommen, und eine Sanierung der alten Elektroanlagen, der Einbau neuer, energiesparender Fenster und eine gründliche Renovierung des gesamten Innenraumes wurden in Angriff genommen. Zur Sanierung der Elektroanlagen wurde auch die Fernmeldeinstallation (OB-Fernsprecher, Wählfernsprecher und Dienstuhr) überwiegend zurückgebaut.

Geplant war es eigentlich, die Arbeiten in der fahrbetriebsfreien Zeit im Winter 2016 auszuführen und abzuschließen. Aus verschiedenen Gründen dauert der Bauzustand nun länger als ursprünglich geplant. Trotz alledem sollte das Stellwerk zumindest bei größeren Veranstaltungen wie dem Dampfspektakel und dem Jubiläumsfahrbetrieb besetzt und genutzt werden. Um die Verständigung – zumindest mit den benachbarten Zugmeldestellen – provisorisch wiederherzustellen, entschieden wir uns, während der Bauarbeiten für die Schrankenwärter und den Fahrdienstleiter jeweils einen tragbaren OB-Fernsprecher einzurichten, wie er auch bei der Armee, bei Rettungsdiensten, Feuerwehr und Katastrophenschutz genutzt wurde.

Im Fundus waren schnell 2 dieser Geräte gefunden, setzen wir diese Fernsprecher doch auch heute noch zur Fehlersuche und Störungsbeseitigung im OB-Fernsprechnetz ein.  Einer der Fernsprecher ist ein Vertreter des in der ehemaligen DDR weit verbreiteten Typs FF63, wie er sowohl unter anderem bei der ehemaligen NVA und im Katastrophenschutz (ZV) der ehemaligen DDR verwendet wurde.

Das zweite Gerät stammt aus dem Hause „Lorenz“ und wurde vermutlich in dieser Form bei der Bundeswehr und bei Bundesbehörden eingesetzt.


Mit je einem neuen Satz Batterien und etwas Reinigung waren beide Geräte in kurzer Zeit für den nächsten Einsatz betriebsfähig hergerichtet. Zum Anschluß verwendeten wir einige Meter sogenanntes „LFK – leichtes Feldkabel“, welches zum Betrieb dieser Fersprecher als Zubehör vorgehalten wurde. Diese Leitungen waren, wie auch die tragbaren Fernsprecher, für den rauhen Einsatz im Freien vorgesehen. Damit konnten wir mit wenig Aufwand eine provisorische Verbindung zum Kabelschrank und damit zur Streckenfernsprechverbindung einrichten. Eine vorläufig und provisorisch installierte Dienstuhr vervollständigt den Bauzustand und erleichtert dem diensthabenden Personal die Arbeit unter den etwas schwierigen Bedingungen.

Die ungewohnten Geräte und die Besonderheiten in der Bedienung (z.B. Sprechtaste bedienen) setzten unsere jungen Personale anfangs etwas in Erstaunen. Eine beiliegende Bedienungsanleitung, die extra für diesen Bauzustand erstellt wurde, konnte aber viele Fragen beantworten. Inzwischen haben sich die beiden Fernsprecher auf der Baustelle bewährt und auch die Neuinstallation der Fernmeldeanalgen, wie sie vor der Sanierung vorhanden waren, rückt in greifbare Nähe. Zu diesem Projekt soll an dieser Stelle zu einem späteren Zeitpunkt berichtet werden.