Bekanntlich sind wir sind ja Freunde der leitungsvermittelten Telefongespräche. Daher haben wir bei der Parkeisenbahn eine Menge Telefonleitungen, die zwischen den Betriebsstellen geschaltet sind. An zentralen Betriebsstellen unserer Anlage kommen schnell mal um die 5 und mehr Leitungen zu den Schrankenwärterposten, den benachbarten Stellwerken und Bahnhöfen zusammen.
Diese sind an besondere Apparate – die OB-Befehlsfernsprecher – aufgeschaltet, die auf mehrere Leitungen zugreifen können. Von diesem Typ OB-Fernsprecher haben wir noch einige bei uns auf der Anlage in der Wuhlheide im Einsatz. Bisher wurden diese Geräte meist vor Ort jährlichen Püfungen unterzogen und vor Ort repariert, da ein Abklemmen solcher Apparate doch mit einiger Arbeit verbunden ist. Bei größeren Defekten jedoch muss auch solch ein Apparat mal in unsere Werkstatt, um ihn in Ruhe überholen zu können.
Die Anschlußverteiler dieser OB-Fernsprecher sind mit Schraubklemmen ausgerüstet und die Anschlußleitungen fest installiert. Wie man sieht, bedeutet das normalerweise eine Menge Schraubarbeit in den Anschlusskästen. (Und ja, wie man auf dem Bild erkennen kann, binden wir unsere Kabel auch noch nach altem Vorbild selbst aus.) Um etwas unkomplizierter diese Geräte auf den Stellwerken im Störungsfalle untereinander austauschen zu können, haben wir uns überlegt, die Anschlüsse der Apparate über eine einheitliche Steckverbindung zu realisieren. Entschieden haben wir uns letztlich für eine D-Sub-Steckverbindung mit 37 Pins aus der Computertechnik. Stecker und Buchsen sind noch allgegenwärtig und preiswert neu oder kostenneutral als gebrauchte Teile zu bekommen. Über die 37 Kontakte können bis zu 15 OB-Leitungen (a/b-Ader), dazu Betriebsspannung und ggf. noch externe Steuerleitungen über eine Steckverbindung geschaltet werden.
Dazu habe ich eine Leiterplatte entwickelt, die auf der einen Seite LSA-Plus-Leisten und auf der anderen Seite einen D-Sub-Steckverbinder miteinander verbindet. Man kann einfach die ankommenden Leitungen aufcrimpen und das Gerät schnell in Betrieb nehmen. Die Leiterplatten kann man heute recht preiswert in China bestellen und die Bauelemente bekommt man im Internet auch für einen schmalen Taler. Wenn der Anschlußkasten noch ein wenig historisch verkleidet wird, fällt es dem geneigten Betrachter kaum ins Auge, daß sich im Hintergrund der historischen Technik doch das eine oder andere moderne Bauteil „eingeschlichen“ hat, um den Instandhaltungsaufwand für die alten Geräte etwas zu optimieren.
Letzlich sind diese alten Apparate ja bei der Parkeisenbahn doch noch im realen Betrieb eingesetzt und müssen die Verständigung für einen sicheren Bahnbetrieb gewährleisten. Da auch die Instandhaltung ehrenamtlich in der Freizeit ausgeführt wird, sind solche kleinen Vereinfachungen sehr hilfreich und wenn die Anschlüsse historisch „getarnt“ werden, wird das originale Erscheinungsbild kaum beeinträchtigt.